Mopedfreunde – Tourenbericht Fortsetzung

„Alle für einen, einer für alle, alles für den Dackel, alles für den Club“  –  Teil 2

2. Tag – Freitag  der 19.06.2020  von  Bamberg  nach Weimar

Am nächsten Tag ging es in Richtung Weimar durch den wunderschönen Thüringer Wald: den Schneekopf entlang und weiter über wunderschöne und kurvenreiche Strecken. Der „Große Beerberg“ lag vor uns – dieser ist der höchste Berg des Thüringer Waldes in Richtung Oberhof. Der Beerberg lässt sich aufgrund seiner zentralen Lage im Thüringer Wald als Fahrtziele hervorragend in eine Tour einbauen. Vorbei und entlang auf der L3247 mit Kurven, wie man sie als Sportfahrer lieben muss.

Welche Richtung? Egal – immer Dirk hinterher!

Glatt wie frisch rasiert lag nun die L3247 in ihrer ganzen Pracht und Schönheit vor uns. Kurvenreiches wie auch feinster Asphalt spiegelte sich, durch kurzen Nieselregen aufbereitet die kurvenreiche Straße in der Nachmittagssonne. Plötzlich und wie aus dem nichts, versicherte uns Dirk, tauche aus dem nicht vorhandenen Nebel, in einer Kurve, ein Kaffee auf!

Erste Pause – der Wettergott meinte es gut mit uns

Zur kollektiven Notbremsung geradezu gezwungen, in der wohl schönsten Kurve des Thüringer Waldes zwischen Zella-Mehlis und Oberhof an der L 3247, lag das Hotel-Restaurant „Sterngrund“. Treffpunkt der Biker aus der näheren und weiteren Umgebung. Es liegt in einer Applauskurve, von wo man das bunte Treiben bequem von der Biker Terrasse genießen und die Straße hervorragend beobachten kann.
Hier in diesem Lokal gibt es eine Besonderheit, „Riesen-Windbeutel“ sind der Renner, unsere Jungend musste dies natürlich auch gleich testen.

Max beim Schlemmen – Riesen-Windbeutel

Auf die Frage an die Wirtin nach den Kalorien dieses „kleinen“ Snacks, wurde uns mehr wie 3000 Kalorien bescheinigt. Was bei diesem „Windbeutel“ ganz schnell ging und wie üblich bei jungen Leuten keine Rolle spielt und das bei Lederkombi. Tolle Parkmöglichkeiten direkt vor der Terrasse laden hier zum Verweilen ein.

Auf der Fahrt vom Rennsteig in Richtung Oberhof haben wir einen Abstecher in die Stasi-Unterwelt gemacht. Für die Besucher des Bunkermuseums bei Frauenwald offenbart sich in einer Führung ein Einblick in die jüngste Geschichte Ostdeutschlands. Wer sich auf die Exkursion begibt, hat zuvor meist wenig über Bunker hören oder diese gar besichtigen können. Während eine Vielzahl von Bunkern als Gefechts- und Schutzanlagen erbaut wurden, handelt es sich bei der Anlage am Hotel „Rennsteighöhe“ um einen Führungsbunker, ähnlich denen, die schon im 2. Weltkrieg zum Einsatz kamen – Thüringer Wald, Frauenwald, Bunkermuseum Frauenwald.

Vor dem ehemaligen Bunker

Das Gebäude war sehr interessant, allerdings ließ der Bunkerführer doch eher seiner Gesinnung freien Lauf, was bei uns übel aufgestoßen ist. Hier würde eine gewisse Neutralität gegenüber der Geschichte und Aussagen „man habe ja nur Befehle befolgt…“ die Anlage und seine Historie aufwerten. Also, hier besteht noch Luft nach oben.

Zugang zum Bunker – nass und kühl
Besprechungsraum im Bunker

Die Straßen auf dem Weg dorthin spiegeln vieles wider: Außerhalb der kleinen Ortschaften sind die Straßen für jeden sehr gut zu fahren, innerhalb der kleinen Orte oder Durchfahrtsstraßen gleichen doch eher einem Manövergebiet. Vorteil ist, dass man gezwungen ist teilweise 30 km/h zu fahren, auch wenn es sich um eine 50 Zone handelt. Das Thema Blitzer wurde in unserer ganzen Tour gar nicht wahrgenommen. Entweder lag es an unsere Fahrweise, oder es sind einfach keine vorhanden gewesen.

Irgendwo im Niemandsland

Neben der wunderschönen Landschaft und den teils hervorragenden Straßen, empfiehlt es sich im Anschluss in „Kati’s Café Stübchen“ in Oberhof zu gehen. Durch einen Regenschauer geradezu gezwungen, haben wir die Chance zur erneuten Einkehr genutzt.

Kati’s Café Stübchen in Oberhof, niemals auslassen wenn man in Oberhof ist

Am Abend stand dann noch ein Ausflug in die Stadt Weimar an. Zum Schrecken aller mussten wir feststellen, dass die Restaurants bereits um 20:00 Uhr wegen der Corana-Beschränkungen schließen.

Hier fanden wir aber noch eine Pizzeria „Freddy Frech“, Pizza auf der Terrasse in Weimar, es gibt schlimmeres. Danach fuhren wir noch in die historische Altstadt und wollten uns unters junge Volk mischen. Der kulturelle Bereich war ja bereits mittags im Bunker abgehakt. Ziel war es, auch mal was für die Jungend in unserer Gruppe anzubieten. Hier parkten wir direkt im Zentrum, am Brüsseler Platz angekommen, wo wir dann zwischen feiernden Studenten bis spät in die Nacht auf den ADAC gewartet haben. Wenn man eine Harley in der Gruppe hat, muss man so etwas einfach mit einplanen.

Erst-Inspektion um ca.21.00 Uhr…
…und so sah es gefühlt 2 Stunden später immernoch aus…

Rund um das Rathaus, dem Cranachhaus, konnten wir dann doch nach einigen Stunden den ADAC begrüßen, der die Harley dann um 2:00 Uhr in der Nacht nach Erfurt geschleppt hat.

Nach drei Stunden – ADAC Transport nach Erführt in der Nacht
Nach 5 Stunden mitten in der Nacht –
Harley-Davidson Erfurt, Weimarische Straße 15 in Erfurt

3. Tag – Samstag der 20.06.2020  von Weimar nach Weida – mit einigen Umwegen

An diesen Tag stand alles im Zeichen „Sein oder nicht sein?“, besser gesagt: Weiterfahrt oder Bahnfahrt? Die Harley Stand am Samstag unter fachkundiger Betreuung: Hier sagen wir Anne aus dem Harley Shop Erfurt für ihren tollen Einsatz am Moped vielen lieben Dank, ohne sie hätten wir Martin mit der Bahn zurücksenden können. Auch geht unser Dank an Nancy für den Top Service sogar am Samstag. Passend zur Wartezeit wurde bei Harley gleich auch mal das Thema Football ins Spiel gebracht. Anne selbst spielt im Damenteam in Berlin und wir wünschen ihr mit ihrem Damenteam weiterhin viel Erfolg.

Vielen Dank für die Betreuung und die Unterhaltung beim Warten auf die Harley von Martin! Jetzt weiß auch ein BMW-, Honda- , KTM-, Ducati-Fahrer, wie man einen Vergaser wieder in die richtige Position bringt…

Besuch in der  Gedenkstätte Weimar-Buchenwald

In Weimar stand auch ein Besuch im KZ-Buchenwald auf dem Programm. Bereits bei der Planung unserer Tour haben wir uns intensiv auf diesen sensiblen Ausflug vorbereitet. Hier gilt unser Dank an Brigitte und Wolfgang Frank, die uns durch das KZ begleitet haben. Hier bedanken wir uns ganz herzlich für den Rundgang und wie über das Thema gesprochen wurde. Gerade den jüngeren Teilnehmer waren diese Eindrücke gegen das Vergessen sehr wichtig. Für uns Alten war auch der Umgang nach der Befreiung durch US Truppen in der DDR sehr aufschlussreich.

Ein Bild sagt viel mehr als der Versuch Dinge in Worte zu fassen, die diesen Schrecken beschreiben könnten.
Hier unsere beiden Begleiter: Brigitte und Wolfgang Frank aus Weimar,
es fehlt Holger – er machte das Bild.
Mahnmal am KZ Buchenwald

Nachdem wir erst einmal alles versucht haben zu verarbeiten ging es dann weiter in Richtung Waida. Die Stadt liegt an der B 92 von Gera nach Greiz. In der Nähe der Stadt ist die B 92 auf ungefähr 2 km mit der B 175 gebündelt, die ihrerseits die Bundesautobahn 9 mit Zwickau verbindet. Die Strecke stellt eine abwechslungsreiche Fahrmöglichkeit da. Aber auch hier bleibt der Eindruck einer tollen Landschaft.

Pause – Auf der Suche nach dem
Frei-Kletter-Berg

Erneut hat es wieder unseren Martin erwischt. Ein Adler hatte es wohl auf seine Harley abgesehen. Plötzlich schoss aus einer Baumkrone ein übermächtig aussehender Adler auf Martin zu, mit offenen Krallen und in Angriffsposition. Martin musste seinen Kopf ganz tief einziehen, um eine Kollision zu entgehen. So ist das halt, wenn ein Adler um die Maus auf dem Boden kämpft. Abends angekommen wurden die Tagesereignisse noch mal aufgearbeitet.

Weida – Parkplatz vor dem Hotel

Hier in Weida wurde selbstverständlich ein Schnitzelrestaurant bereits im Vorfeld ausgesucht, welches sich aber auch mit anderen Köstlichkeiten und gutem Bier hervorragend auskannte.

Übersichtskarte mit kulturellen Highlights

Diese Karte diente als grobe Orientierung und Übersicht welche Punkte angesteuert werden.

Teil 3 folgt…