Rockets wünschen sich mehr Transparenz

Dass American Football eine wachsende Sportart in Deutschland ist, zeigt die Entwicklung in den letzten Jahren deutlich. Auch in Offenbach ist dies, wenn auch eher in geringerem Maße, zu spüren.
Damit einhergehend wächst aber auch das Unverständnis und der Unmut gegenüber dem Verband, der sich zurzeit noch wenig offen konstruktiv gegenüber seinen Mitgliedervereinen zeigt. Zumindest ist dies die Wirkung nach außen, die auch schon Deutschlands bekanntester TV-Experte, Patrick Esume, feststellte.
Ein sehr wichtiger Punkt, den viele Vereine kritisieren, ist der, dass es keine klaren Empfehlungen zu den Rahmenbedingungen des American Football Sports gibt. So orientieren sich Städte und Gemeinden fälschlicherweise am Bedarf vom Fußball, was leider keine ausreichende Bedarfsdeckung ergeben kann.
Thorsten Kruppka, Vorstand der Rhein-Main Rockets aus Offenbach, möchte dies nun ändern. Da auch die Offenbacher ihre Schwierigkeiten mit Trainingsplätzen haben, wurde es Zeit zu handeln. Er fordert den Verband in einem zweiseitigen Schreiben dazu auf, einen Katalog zu erstellen, der die Rahmenbedingungen für Trainings- und Spieltage festlegt. Dabei sollen natürlich alle Abteilungen berücksichtigt werden: Herren- und Damen Teams, sowie Flag- und Jugendmannschaften.
Dies wäre vor allem für die kleineren und unterklassigen Vereine wichtig, um bei Verhandlungen mit den Städten und Gemeinden vernünftige Spiel- und Trainingsorte zu erhalten, die dem Sport des American Football auch entsprechen. Nur so lässt sich die positive Entwicklung des Sports auch sinnvoll vorantreiben.
Doch nicht nur die derzeit fehlende Innovativität und zukunftsweisende Weichenstellung von Verbandsseite wird bemängelt, sondern auch das nicht nachvollziehbare und intransparente Verfahren bei der Vergabe des Austragungsortes vom German Bowl, dem Finale der German Football League (GFL).
Dass mit Frankfurt ein zentraler Ort im Land ausgewählt wurde, ist grundsätzlich nicht verkehrt. Jedoch wirft die Wahl der Commerzbank-Arena viele Fragen auf. Die Kapazität der Arena ist für die Sportart derzeit viel zu hochgegriffen. Sicherlich ist die Anzahl der Sitzplätze ein wichtiges Kriterium, jedoch gäbe es in der Region auch andere Spielstätten, die dies anbieten und das Finalspiel nicht vollkommen verweist aussehen lassen würden.
Auch die Offenbacher hatten sich um die Austragung des Finales beworben. Seitens des Verbandes gab es aber weder eine formelle Bestätigung darüber, noch irgendwelche Ausschreibungsunterlagen. „Wir haben sehr oft um Unterlagen gebeten aber wir haben keine erhalten. Warum das so ist können wir nicht sagen.“ So Holger Gräcmann von den Rockets aus Offenbach.
Mittlerweile dürfte zwar allen klar sein, dass es aufgrund der zu geringen Sitzplatzanzahl im Sparda-Bank Hessen Stadion zu einer Nichtbeachtung führte, jedoch empfindet die Offenbacher Gruppe, die sich um die Austragung bemüht hat, dieses Prozedere als nicht transparent und für einen Verband nicht mehr zeitgemäß.
Dirk Zentgraf, Marketingvorstand der Rockets: „Wegen den Sitzplätzen kann es nicht sein. Wir hatten einen Sponsor, der die Gegengrade mit Sitzkissen und die Sponsorenloge komfortabel gestalten wollte; aber wir haben nie Unterlagen oder Vorgaben erhalten.“
Thorsten Kruppka, 1.Vorsitzender der Rhein-Main Rockets: “Wir wünschen uns von einem modernen und in die Zukunft gerichteten AFVD mehr Transparenz bei Ausschreibungen. Wir fordern daher ein verbessertes, transparentes, zukunftsorientierteres und für jedermann sichtbares Vergabeverfahren für Bewerber und Beteiligte. Uns ist auch klar, dass mit Gemecker nicht viel erreicht wird. Wir alle müssen helfen, dass der AFVD besser und transparenter wird, um nicht in den Verdacht einer Vetternwirtschaft bei der Vergabe von Veranstaltungen und deren Dienstleister zu sein. Wir wollen keine Verhältnisse, wie im Fussball.“